IQNA

Libanesischer politischer Analyst in einem Interview mit IQNA:

Die Operation „Wahrhaftiges Versprechen“ war Reaktion auf Angriffe des zionistischen Regimes und keine Kriegserklärung

15:48 - April 20, 2024
Nachrichten-ID: 3010324
IQNA- Talal Atrisi bezeichnete die Operation „Wahrhaftiges Versprechen“ als Reaktion auf die früheren Terroranschläge des zionistischen Regimes und Angriffe auf iranische Ziele in Syrien und an anderen Orten und betonte: Diese Operation ist keine Kriegserklärung.

Nach dem Angriff des zionistischen Regimes auf das iranische Konsulat im zionistischen Regime starben mehrere hochrangige Kommandeure des Korps der Islamischen Revolutionsgarde als Märtyrer. Dies stellt einen klaren Verstoß gegen die internationalen Regeln zur Immunität politischer und diplomatischer Zentren dar. Die Islamische Republik Iran beschloss zunächst diese Aktion mit diplomatischen Mitteln zu verurteilen und das zionistische Regime zur Rechenschaft zu ziehen. Allerdings verhinderten die USA, Frankreich und England mit ihrer vollen Unterstützung des zionistischen Regimes die Annahme einer Resolution, die dieses Vorgehen des zionistischen Regimes verurteilte. Aufgrund dieses offensichtlichen Versäumnisses des UN-Sicherheitsrates beschloss die Islamische Republik Iran auf die Aggression des zionistischen Regimes mit der Durchführung der Militäroperation „Wahrhaftiges Versprechen“ zu reagieren um ihr Recht auf legitime Verteidigung zu wahren, das in Artikel 51 der Charta des  UN-Sicherheitsrates betont wird.

 

Talal Atrisi, ein libanesischer Politikforscher und Analyst sowie Experte für westasiatische Angelegenheiten, erläuterte in einem Interview mit IQNA die verschiedenen Aspekte der Operation „Wahrhaftiges Versprechen“. Die Einzelheiten dieses Gesprächs lauten wie folgt:

 

IQNA – Was war Ihrer Meinung nach die Botschaft der Operation «Wahrhaftiges Versprechen»?

Diese Operation war Irans Reaktion auf Angriffe und Aggressionen des zionistischen Regimes. Dieses Regime griff in Syrien und anderen Teilen der Welt viele Male iranische Persönlichkeiten und Streitkräfte an und das vielleicht unter Umständen als die Angriffe und Lage komplizierter waren und der Raum für eine solche Reaktion nun besser geeignet war. Die Operation „Wahrhaftiges Versprechen“, die als Reaktion auf das Märtyrertum einer Reihe von IRGC-Kommandeuren durchgeführt wurde, die Teil der Streitkräfte im Iran sind und ein Angriff auf sie gilt auch als Angriff auf die Streitkräfte des Iran, weshalb die Entscheidung dazu getroffen wurde. Diese Reaktion erfolgte auf höchster Entscheidungsebene in der Islamischen Republik und ist eine abschreckende Botschaft an den Feind, dass die vorherigen Angriffe in einem anderen Sinne endeten und wir nicht zulassen werden, dass sich dies wiederholt. Mit anderen Worten: Die neue Gleichung lautet, dass auf jeden Angriff eine ähnliche und verhältnismäßige Reaktion folgt und dass diese Reaktion mit einer Bedrohung der militärischen und politischen Ebene Irans einherging und dass jede Reaktion auf die Reaktion Irans auch den Umfang der Reaktion erweitern wird einschließlich eines umfassenderen Angriffs auf mehrere Ziele und zusätzlicher Zerstörung.

Daher war die Botschaft der Operation «Wahrhaftiges Versprechen», dass auf jegliche neue Aggression es eine Antwort geben wird und die Ära in der das zionistische Regime einseitige Operationen ohne Reaktion durchführte vorbei ist. Dies war eine Botschaft an das zionistische Regime, die USA und Länder der Region, die glaubenو dass die Zusammenarbeit mit dem zionistischen Regime die Lösung ist oder dass die Zusammensetzung der Region durch die Zusammenarbeit mit dem zionistischen Feind verändert werden kann. Obwohl es sich bei dieser Operation um eine militärische Reaktion handelte, hatte sie auch strategische und politische Dimensionen.

 

IQNA – Kann sich Iran bei der Operation „Wahrhaftiges Versprechen“ auf das Recht legitimer Verteidigung gemäß Artikel 51 der Charta der UN berufen?

Auf der Grundlage internationaler Konventionen einschließlich der Genfer Konvention und anderer UN-Resolutionen bezüglich der Notwendigkeit Konsulate, Botschaften und regierungsnahe Institutionen vor jeglicher Aggression zu schützen bestätigte die Republik Iran, dass die Aggression des zionistischen Regimes gegen das iranische Konsulat einen Angriff auf das iranische Konsulat darstellt und Schweigen angesichts dieses Angriffes bedeutet, dass alle Institutionen, Botschaften und Konsulate zur Zielscheibe von Angriffen und Aggressionen wurden. Wenn die Welt zu dieser Aggression gegen das iranische Konsulat schwieg und nicht die Initiative ergriff diese Aggression zu verurteilen, dann sieht sich Iran als berechtigt von seinem Recht auf Antwort gemäß der Charta der UN Gebrauch zu machen und das war der Grund. dass das zionistische Regime auf internationaler Ebene in dieser Angelegenheit isoliert war, weil niemand diese Aggressionen verteidigen kannو auch wenn einige Länder schweigen so können es doch nicht unterstützen und auch behaupten, dass das zionistische Regime sich selbst verteidigt, wie diese Länder später auch  am 7. Oktober behaupteten sie, dass das zionistische Regime das Recht habe sich zu verteidigen.

Aus diesem Grund ist die diplomatische Position Irans stark und niemand kann dem Iran vorwerfen einen der UN-Mitgliedstaaten zu verletzen. Und kein Land kann dem Iran sagen, dass man nicht das Recht hat, sich zu verteidigen.

 

IQNA – Was ist Ihre Meinung über die Reaktion der Menschen im Iran und anderen Ländern der Welt, als sie den Angriff des Iran auf das zionistische Regime feierten?

Arabische und islamische Nationen warteten lange auf diesen Moment. Der Moment in dem Raketen auf dieses Regime und seine militärischen Einrichtungen und andere Einrichtungen einschlugen insbesondere wenn die Menschen in der Region die Brutalität dieses Feindes spürten und seine Verbrechen noch immer andauern und die Menschen jeden Tag in verschiedenen Netzwerken die Bealgerung, das Töten und Hunger von Kindern und Frauen mit eigenen Augen sehen. Die Welt vergaß nicht wie dieses Regime Verbrechen und Völkermord begeht und aus diesem Grund lindert die Reaktion Irans den Schmerz und Leid der Menschen in unseren arabischen und islamischen Gesellschaften und diese Operation war etwas was sich die Menschen wirklich wünschten und es gab es noch nie und bisher hatte kein Land in der Region den Mut dies zu tun um dieses Gleichgewicht durcheinander zu bringen. Eine Gleichung bei der das zionistische Regime durch einen internationalen Schutzschild geschützt wurde.

Der Iran brachte diese Gleichung vollkommen durcheinander und das ist die Logik der Regierung und der Menschen, die sich verteidigen und der Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Besatzung entgegentreten wollen, die heute in der Existenz des zionistischen Regimes verkörpert sind. Deshalb sind die Menschen glücklich dass eine neues Gleichung geschaffen wurde. Diese neue Gleichung besteht darin, dass die Hand dieses Regimes nicht länger offen ist für Angriffe auf Länder der Region.

 

IQNA – Wie bewerten Sie das Schweigen internationaler Organisationen zum Angriff auf das iranische Konsulat in Syrien?

Es ist klar, dass internationale Organisationen und Dokumente eine ungerechte Grundlage haben. Von den UN bis hin zu Menschenrechtsinstitutionen handeln sie nicht mit absoluter Freiheit und stehen unter starkem Druck insbesondere seitens der USA und einiger europäischer Länder. Zunächst versuchte Iran sein Recht mit diplomatischen Mitteln zu verteidigen. Iran teilte internationalen Organisationen und europäischen Ländern mit: Wenn Sie die Initiative ergriffen hätten und diese israelische Aktion verurteilt hätten wären wir vielleicht nicht auf die Idee gekommen auf die Aktion dieses Regimes zu reagieren.

Aber das Schweigen des Westens zu den Verbrechen des zionistischen Regimes veranlasste Iran seine Entscheidung umzusetzen diese internationalen Organisationen einer offenen und schweren Schande auszusetzen. Diese Organisationen sollten sich schämen und nicht länger behaupten Menschenrechte, Gerechtigkeit und ähnliche Angelegenheiten zu verteidigen. Dieser iranische Militärangriff isolierte das zionistische Regime international. Der Iran bestand darauf und stellte die ganze Welt und internationale Organisationen vor eine abgeschlossene Tat. Damit bewies Iran dass es keine emotionale Entscheidung traf und versuchte zunächst seine Position auf diplomatischer Ebene zu klären, erreichte jedoch nichts. Es ist klar, dass diese Organisationen nichts mit der Verteidigung von Recht und Gerechtigkeit zu tun haben. Daher zielte die militärische Reaktion Irans darauf ab Forderungen der Menschen in der Region zu erfüllen und eine starke Botschaft an den zionistischen Feind zu senden.

 

IQNA – Die Islamischen Revolutionsgarden betonten in ihrer Erklärung, dass Amerika für die Handlungen des zionistischen Regimes verantwortlich ist und dass es Konsequenzen tragen mussو wenn es nicht kontrolliert wird. Wie bewerten Sie diese Aussagen?

Die Logik der Islamischen Revolutionsgarde, dass die USA für das Geschehen in der Region verantwortlich sind, ist zu 100 % richtig! Insbesondere dass die USA dieser Organisation bei allen Angriffen dieses Regimes Unterstützung, Waffen und Informationen zur Verfügung stellte. Seit Beginn der Al-Aqsa-Sturmoperation bis heute sind es die USA, die das zionistische Regime mit Waffen versorgten und unterstützten. Es werden auch keine Maßnahmen ergriffenو um einen Waffenstillstand herbeizuführen. Daher ist Amerika auch an den Massakern in Palästina beteiligt. Auch die Angriffe dieses Regimes auf Damaskus und die IRGC-Truppen werden mit Billigung der USA durchgeführt, Militäroperationen und Verbrechen werden also offenbar vom zionistischen Regime durchgeführt aber der Agent hinter den Kulissen sind die USA, die ist für die Instabilität und Unruhe der Region verantwortlich ist.

Aufgrund dieser Verstrickung sagen die USA, dass ihr strategisches Interesse darin bestehe die Sicherheit dieses Regimes aufrechtzuerhalten. Der Angriff des zionistischen Regimes auf das iranische Konsulat und anschließende Reaktion des iranischen Militärs veränderten diese Gleichung jedoch was bedeutet, dass das zionistische Regime den Sicherheitsraum verlor, den es sich selbst schuf.

Heute befindet sich der Iran in einem Zustand der Konfrontation mit dem zionistischen Regime und den USA. Heute erreichte die Konfrontation Irans mit diesem Regime ein höheres Niveau als eine direkte militärische Konfrontation. Heute ist klar, dass dieses Regime ohne USA nichts tun kann. Wenn Amerika aufhört Israel zu unterstützen wird dieses Regime untergehen. Heute steht der Iran in einer solchen Konfrontation mit dem zionistischen Regime und den USA an der Spitze der regionalen politischen Szene.

Interview: Rima Faris

Übersetzung ins Persische: Saeed Adalatjo

Übertragung vom Persichen ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

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