IQNA

Zeit zum Nachdenken (Teil 3)

Warum können wir Gott nicht sehen? + Video

1:30 - April 08, 2022
Nachrichten-ID: 3005857
TEHERAN (IQNA) – In dieser Folge versucht der Islamwissenschaftler Seyed Hoseini eine Antwort auf die oft gestellete Frage zu finden, warum wir Gott nicht sehen können.

In einer Sonderserie unter dem Titel „Zeit zum Nachdenken“, welche von der Internationalen Koran Nachrichtenagentur für den Monat Ramadan produziert wird, stellt der Direktor des Islamischen Zentrums für Afrika, Seyed Hoseini, Vorträge vor, welche den einzelnen Menschen tiefer über seine Beziehung zu Gott, den Allmächtigen, nachdenken lassen. Hier ist die dritte Folge dieses Programms.

 

 

Folge 3: Warum können wir Gott nicht sehen?

Im Namen Gottes des Gnädigen, des Barmherzigen

Es gibt eine Frage, die oft gestellt wird: Warum können wir Gott nicht sehen? Das ist interessant. Jedermann fragt, besonders Kinder, warum wir Gott nicht sehen können. Wenn Gott überall ist, wenn ich in Gott drinnen bin, und wenn Gott um mich herum ist, und ich bin in diesem Gott drinnen, und er ist so nahe, dass es heißt, dass er mir näher als meine Halsschlagader sei, warum kann ich ihn dann nicht sehen? Das ist eine Frage, die ständig gestellt wird. Stellen wir uns einen Fisch vor. Er wird im Wasser geboren und stirbt im Wasser, und sein ganzes Leben hängt von diesem Wasser ab, und er schwimmt immer in diesem Wasser und ist von diesem Wasser umgeben. Gehen wir zu diesem Fisch und sagen: „Du bist glücklich, du bist immer in diesem Wasser.“ Da antwortet er: „Wasser? Was ist denn Wasser? Ich habe in meinem ganzen Leben nicht erfahren, was Wasser ist. Wovon sprichst du?“ Helfen wir ihm. Sagen wir ihm: „Wasser ist das, worin du schwimmst.“ Er sagt: „Ich kann um mich herum nichts sehen.“ Packen wir den Fisch beim Schwanz und holen ihn für vieleicht fünf, zehn Sekunden aus dem Wasser, bis der Fisch schwer nach Luft ringt- und dann lassen wir ihn wieder ins Wasser fallen. Jetzt fragen wir den Fisch: „Bist du jetzt im Wasser?“ „Ja! Jetzt kann ich verstehen, was Wasser und was kein Wasser ist.“ Warum konnte er es verstehen? Jetzt konnte der Fisch Wasser mit keinem Wasser vergleichen. Wir sind wie der Fisch. Wir schwimmen in Gott, wir sind in Gott geboren, wir sterben in Gott, wir leben in Gott, Gott ist vor uns, hinter uns und mit uns- überall. Aber warum können wir ihn nicht sehen? Wir können ihn nicht sehen, weil es niemanden gibt, der uns aus der Begrenzung dieses Gottes herausholen kann und uns die Möglichkeit gibt, den göttlichen Zustand mit einem nicht- göttlichen Umfeld zu vergleichen um zu erkennen, was Gott ist und was nicht. Es gibt von Imam Ali (a.s.) ein berühmtes Sprichwort: „Wenn die ganze Welt einfarbig weiß wäre, hätte die Farbe Weiß keine Bedeutung.“ Wir können die Farbunterschiede nur deshalb erkennen, weil es verschiedene Farben gibt, mit denen wir vegleichen können. Aber da es keine verschiedenen Götter zum Vergleichen gibt, wird Gott immer unbekannt und unerkennbar bleiben. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht?

 

Code
 

3478195

Stichworte: Zeit zum Nachdenken ، Gott ، Wasser ، Fisch
captcha